Wie man im Pflegeheim begleitet wird, macht den Unterschied

Ein offenes Konzept sowie eine dem Menschen zugewandte Gestaltung:

Thomas Garske über das Tobias-Haus aus der Perspektive eines Angehörigen

Fast immer ist der erste Kontakt mit einem Alten- und Pflegeheim von Dringlichkeit bestimmt. Umstände haben sich ergeben, die einer Lösung harren, einer Lösung, die für die daran Beteiligten tragbar und richtig sein soll. Die Entscheidung für die stationäre Pflege bedeutet den Abschied von bisherigen Lebensumständen, ein Aufgeben von Liebgewordenem, ein Eingeständnis der eigenen Einschränkungen, für die Betroffenen und oft auch für die Angehörigen im Familienverbund.

Mit dem Umzug in ein Heim endet das umfassend selbstbestimmte und selbstverantwortete Leben, meist aus Notwendigkeit, fast nie aus Neigung. Der Umgang damit ist schwer – und er braucht Zeit. Wie man dabei begleitet wird, macht einen entscheidenden Unterschied. Wir sind dem Tobias-Haus sehr dankbar dafür, dass es während dieser Zeit immer ein Miteinander war. Die Notwendigkeit einer Heimbetreuung war für unsere hochbetagte Mutter schleichend entstanden, mit zunehmendem Vergessen und mit immer größeren Einschränkungen der körperlichen Möglichkeiten. Eine sehr unbefriedigende Situation für eine stolze und lebensstarke Frau, die ihre Kraft für den nächsten Tag aus der Bewältigung des Heute zog. Eine schwierige Situation auch für die Söhne, in deren Hände sie die Verantwortung für ihre Zukunft rechtzeitig und mit großem Vertrauen gelegt hatte.

Der Übergang aus dem eigenen Haus in die Pflege war eine Verletzung, ein Zustand, den sie zunächst eigentlich nur temporär akzeptieren konnte. In dieser Zeit haben ihr das offene Konzept des Tobias-Hauses, die warmherzige Aufnahme und Betreuung durch die Pflegekräfte und die Zuwendung durch andere Bewohner der Station Iris besonders geholfen.

Aus der vorläufigen Akzeptanz erwuchs bei unserer Mutter mit der wachsenden Entfernung zur Gegenwart und dem fortschreitenden Schwinden der konkreten Erinnerungen zuerst eine vernunftgetriebene Einsicht, dann ein unbestimmtes Gefühl des Zu-Hause-seins, ein gewisser Frieden.

Da die Schwester, die Kinder und Enkel in recht geringer Entfernung wohnen, war die Familie in diesen zwei Jahren praktisch jede Woche zusammen, zunächst oft bei uns, dann fast ausschließlich im Tobias-Haus. Dabei haben wir die Mitarbeiter in der Pflege, in den Küchen der Wohnbereiche und auch das Management kennen- und schätzen gelernt.

Damit ein Mensch Pflege akzeptieren kann, sind Achtung und emotionale Zuwendung auf Seiten der Pflegenden unabdingbar. Dazu gesellt sich eine professionelle Gestaltung der Abläufe und eine Geschäftsleitung, die ihr Haus zukunftsorientiert weiterentwickelt. Wenn zu diesen Qualitäten noch eine bauliche Gestaltung kommt, die wie hier dem Menschen zugewandt ist, und eine Anlage von Haus und Gärten, die ihre Großzügigkeit auch in das Denken trägt, dann entsteht ein Lebensumfeld, das die Einschränkungen der Bewohner in den Hintergrund treten lässt.

Das Wissen darum, dass unsere Mutter so gut betreut gelebt hat, gibt uns die Gewissheit, gerade auch mit der Wahl des Tobias-Hauses ihr und unserer Verantwortung für sie gerecht geworden zu sein. Wir haben daher Verwandte und Freunde gebeten, anlässlich der Trauerfeier auf Blumen- und Kranzspenden zu verzichten und stattdessen an das Tobias-Haus zu spenden. Die Unterstützung, die wir dabei erfahren haben, bewegt uns, auch andere in ähnlicher Lage zu einem solchen Schritt zu ermutigen. Damit stärken Sie die gute Arbeit, die in diesem Hause geleistet wird!


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