Herr Kiesel ist ehrenamtlicher Mitarbeiter im Tobias-Haus und Chauffeur des „ÄltestenRads“.
Während seiner Berufstätigkeit fuhr er täglich 40 Kilometer auf seinem Fahrrad von Glinde nach Wilhelmsburg zur Umweltbehörde, insgesamt ca. 6000 Kilometer pro Jahr. Als er dann vor 4 Jahren von unserer Fahrradrikscha hörte und gleichzeitig auch nach einer sinnvollen Tätigkeit suchte, kam ihm die Idee, als ehrenamtlicher Mitarbeiter bei uns anzufangen.
Heute fährt Herr Kiesel mit Freude unsere Bewohner/innen auf der hauseigenen Fahrradrikscha durch das Naturschutzgebiet Höltigbaum oder zum Eis essen in die Innenstadt. Klar sind es keine 40 Kilometer mehr, aber es hält ihn fit und es macht uns alle glücklich. Solche Ausflüge mit Herrn Kiesel auf dem „Ältesten Rad“ sind bei unseren Bewohnern beliebt – daher ist es nicht ganz einfach, einen Termin bei ihm zu bekommen. Aber wer mal in den Genuss kommt, hat viel zu erzählen.
An dieser Stelle, lieber Reinhard Kiesel, vielen Dank für Ihr jahrelanges Engagement. Hoffentlich radeln Sie noch viele Jahre mit uns!
Das freiwillige Engagement vieler Menschen bildet eine wichtige Ergänzung im Angebot des Tobias-Hauses und bringt damit eine zusätzliche Qualität für unsere Bewohner.
Nur wenn die Wünsche und Ziele der ehrenamtlichen Mitarbeiter mit unseren zusammenpassen, können sie optimal wirken und beide Seiten profitieren davon.
Uns ist es wichtig, dass die Begegnung der im Tobias-Haus lebenden und tätigen Menschen partnerschaftlich geschieht und unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter daher jederzeit Ideen einbringen und Prozesse mitgestalten können..
Vielleicht haben wir Ihr Interesse geweckt und Sie möchten mehr über die Tätigkeit als ehrenamtlicher Mitarbeiter bei uns im Haus erfahren. Dann rufen Sie uns an, oder schreiben Sie uns eine E-Mail an
Wir freuen uns auf Sie!
Dieser Mai war ein Traum! Während es im Süden Deutschlands überwiegend schüttete und gewitterte, konnten wir uns im Norden an viel Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und einer Vegetation erfreuen, die uns mit herrlichen Blütendüften bezauberte.
Denn kein anderer Monat steht so sehr für das Wiedererwachen der Natur und der Erdkräfte. Eine wundervolle Energie ist das, die wir sofort spüren, wenn wir das Fenster öffnen oder zu einem Morgenspaziergang das Haus verlassen.
Alles beginnt wieder von vorn, nur noch üppiger und farbenfroher als in den Jahren zuvor, so will es uns scheinen.
Ein wahres Fest der Natur ist dieser Monat.
Was lag da näher, als unsere diesjährige Balkonkästen-Bepflanzung am 16.Mai ganz besonders zu zelebrieren und die Angehörigen unserer Bewohner herzlich dazu einzuladen. Unter der botanisch kundigen und versierten Regie unserer Therapieleitung Sabine Hengelage packten alle mit an. Bei fast 30 Grad eine echte Herausforderung, aber die Blütenpracht entschädigte am Ende alle für ihren Einsatz.
Es war ein buntes Treiben mit vielen Gelegenheiten, sich neu oder noch besser kennenzulernen und dabei ein paar Gärtnertipps für die neuen Balkonblumen auszutauschen. Für gute Laune sorgten auch die knusprig-saftigen Würste vom Grill und die kalten Getränke, denn wer arbeitet, bekommt Hunger, und so wurde aus diesem Nachmittag ein richtiges Gartenfest.
Aber das Schönste: Die Pflanzen werden uns in den nächsten Monaten jeden Morgen aufs Neue erfreuen und uns dabei an diesen wunderbaren Nachmittag erinnern. Der Sommer hat ja kalendarisch gesehen noch nicht einmal begonnen!
Es ist immer ein besonderer Moment, wenn man etwas das erste Mal erlebt. So wie Hermann Hesse in seinem Gedicht „Stufen“ schreibt: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“
Und es ist ein besonderer Moment, wenn sich die Türen zu unserem Festsaal öffnen. Große schwere Flügeltüren, die den lichtdurchfluteten Raum mit seinen hohen Decken nur zu besonderen Anlässen freigeben.
Für mich das erste Mal bei einer Adventsfeier teilzunehmen war etwas Besonderes und sicher auch für unsere Auszubildenden, die in diesem Jahr die Feiern der drei Wohnbereiche liebevoll dekoriert, gestaltet und organisiert haben.
Unter dem Motto „Familie im Herzen“ wurden die Angehörigen unserer Bewohner im Vorfeld gebeten, ihren Lieben im Tobias-Haus Weihnachtspost zu schicken, die am Ende der Feier an die Bewohner verteilt wurde.
„Familie im Herzen“ bedeutet auch, miteinander Weihnachtslieder zu singen und bei Punsch und Plätzchen an einem großen Tisch zu basteln. Momente, die uns alle an die Adventszeit mit der Familie und an unsere Kindheit erinnern und uns das Gefühl geben, dass wir nicht allein sind. Wie immer in solchen Momenten, und das schon seit meiner Kindheit, stiegen mir die Tränen in die Augen. Vielleicht waren es die glücklichen Gesichter, das Miteinander, oder es waren die Lieder und der Kerzenschein – ich war ergriffen von der wunderbaren Stimmung, die unseren Festsaal erfüllte.
Es war ein herrlicher Nachmittag, und ich habe wieder gespürt was Weihnachten bedeutet, und dass ich hier richtig bin. Für mich ist das Tobias-Haus kein gewöhnlicher Ort, sondern ein ganz besonderer.
Liebe Yannika und liebe Franziska, lieber Axel und lieber Andre: Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte!
Liebevolle Tischdekoration
Auszubildende Yannika mit ihrer Großmutter
Nadine, Ann-Katrin, Yannika(v.l.n.r.) wünschen Frohe Weihnachten
Der Brauch einen Weihnachtsbaum aufzustellen, stammt wahrscheinlich aus einer heidnischen Tradition. Die grünen Zweige des Tannenbaums galten als Zeichen des Lebens, sollten Wintergeister vertreiben und versprachen Schutz.
Mit einem Weihnachtsbaum für jeden bedankte sich unser Heimleiter Thorsten Hoja schon das zweite Jahr in Folge bei den Mitarbeitern des Hauses für den großartigen Einsatz in diesem Jahr und wünschte allen eine besinnliche Weihnachtszeit.
Am Samstag, ein Tag vor dem 2.Advent, konnte sich jeder der Kollegen seinen ganz persönlichen Weihnachtsbaum aussuchen und bei Kinder-Punch, Glühwein und Grillwürstchen in Adventsstimmung kommen.
Mitarbeiter des Tobias-Hauses mit ihrem Weihnachtsbaum
Da fällt die Wahl schwer
Ein Video der wunderbaren Eurythmie-Aufführung von Gesa Butin, Maja Patrzek und Martina Kiefer von Heinitz am Michaeli-Fest.
Der Herbst hat keinen guten Ruf.
Er steht für das endgültige Ende des Sommers und für den Beginn einer ewig langen, dunklen und kalten Zeit. Dabei enttäuscht uns der Winter allzu oft mit milden Temperaturen, weiße Weihnachten kennen nur noch die Älteren unter uns. Der Frühling lässt sich oft genug gar nicht mehr blicken, entlässt uns oft genug bis in den April hinein mit Schnee- und Graupelschauern übergangslos in einen Sommer, der je nach Großwetterlage gern mal seinen Namen nicht verdient.
Anders der Herbst. Er strahlt, leuchtet und duftet absolut verlässlich. Regnet es, riecht die feuchte Erde unwiderstehlich nach fruchtbarem Boden. Kommt die Sonne heraus, fühlt sie sich an wie eine warme, herzliche Umarmung. Das Laub strahlt und leuchtet in Farben, die nur die begnadetsten Künstler erschaffen könnten. Ein Spaziergang ist jetzt ein Fest für alle Sinne. Danach heimzukommen, wenn es draußen früher als sonst dunkel wurde, feucht und kühl, und die wohlige Wärme der Heizkörper zu spüren, ist ein Erlebnis, dass uns nur der Herbst beschert.
Im Tobias-Haus haben wir den Herbst mit einem gemeinsamen Pflaumen-Mus-Kochen begrüßt und gemeinsam das Michaeli-Fest gefeiert, dass uns jedes Jahr aufs Neue, stärkt und festigt und an den Kampf gegen das Böse erinnern soll. Allerheiligen, ein Tag, an dem wir uns an alle Heiligen erinnern, die uns den Weg weisen oder St.Martin der seinen roten Mantel mit einem Bettler teilt. Es sind Feiertage, die uns Hoffnung geben und an alte Brauchtümer erinnern.
Der Herbst ist die Jahreszeit der inneren Einkehr.
Eine schöne Jahreszeit, für viele die schönste.
Wenn die Äpfel vom Baum fallen, die Luft nach Laub riecht und die Vögel verstummen, dann wird es Herbst.
Wenn wir das erste Zwetschgenmus kochen, den ersten Zwetschgenkuchen essen, die ersten Kinder nach Kastanien suchen und sich das Laub in den schönsten Farben zeigt, dann wird es Herbst.
Jeder kennt diese melancholische Stimmung, wenn sich die Sonne kaum mehr zeigt und wir Abschied nehmen von der Heiterkeit des Sommers.
Der Herbst ist stiller und die richtige Zeit, sich den Dingen zu widmen die im Sommer zu kurz kamen. Für die Nachmittage im Herbst hat sich unser Betreuungs-Team ein wunderbares Programm ausgedacht. Neben Liedernachmittagen finden unter dem Motto „Gartenzauber” auch allerlei Handwerkliches statt. Sabine Hengelage hat mit einigen Bewohnern 10 Kilo dunkelviolette Zwetschgen entkernt und daraus ein nach Zimt und Nelken duftendes Zwetschgenmus gekocht. Die Ernte des Sommers mit den eigenen Händen zu verarbeiten und danach ein herrliches Mus zur Verköstigung in den Wohnbereichen anzubieten, das sind die Momente, die das Tobias-Haus zu einem Zuhause machen.
Natürlich wünscht man sich bei einem Sommerfest mindesten 25 Grad und blauen Himmel, damit man die Grillwürstchen und Eisbecher draußen im Schatten von uralten Bäumen und bei einem netten Plausch mit den Nachbarn genießen kann. Aber manchmal kommt es eben anders, und anstelle eines herrlichen Sommertags regnet es wie aus Kübeln und die Temperaturen lassen auch zu wünschen übrig. Dann muss man sich eine Alternative überlegen. Die Betreuer im Tobias-Haus haben es geschafft, trotz der widrigen Umstände mit farbenfrohen selbstgemachten Papierblumen und Wimpelketten eine sommerliche Atmosphäre im Haus zu schaffen, und es war für alle ein entspannter und fröhlicher Nachmittag mit Glücksrad, Dosenwerfen und „Livemusik” aus dem Leierkasten. Als echtes musikalisches Talent entpuppte sich unsere Bewohnerin Frau Krause, die voller Elan selbst zur Drehorgel griff.
Bewegende Worte fand der Bewohnerbeirat Herr Bartholl als er in seiner Rede sagte: „Wir dürfen uns glücklich schätzen, denn wir sind nie allein. Wir müssen nur an die Tür des Anderen klopfen.“
Falls Sie Fragen oder Anregungen zum Wohlbefinden Ihrer Angehörigen haben, wenden sie sich gerne an uns.
Die Sprechstunde kann telefonisch oder aber auch vor Ort (unter den geltenden Hygienevorschriften) jeden Dienstag von 14-16 Uhr nach vorheriger Absprache wahrgenommen werden.
Wir bitten Sie vorab per Mail oder telefonisch einen Termin zu vereinbaren und uns Ihr Anliegen mitzuteilen, damit wir uns auf das Gespräch gut vorbereiten können.
Es gibt diesen Augenblick im Jahr, da wachen wir auf, öffnen das Fenster, gehen auf den Balkon oder auf die Terrasse, öffnen die Augen und atmen tief durch. Was wir jetzt spüren, ist der Wechsel der Jahreszeiten: Der erste Morgen, an dem die Luft plötzlich kristallklar nach Frühling riecht. Der erste Morgen, an dem die winterliche Kälte der Milde des Frühlings gewichen ist. Der erste Morgen, an dem die Unentschiedenheit des Frühlings der klaren und sommerlichen Wärme gewichen ist und die Erleichterung, wenn der erste Morgen sich vom Sommer mit einem grandios bunten Farbenspiel der Blätter zum Herbst verabschiedet.
Und dann ist da der Mai. Der Wonnemonat hat ja so einige Widersprüchlichkeiten im Programm, die Schlimmsten: Die Eisheiligen. Meteorologisch gesehen gibt es die Eisheiligen, also, den plötzlich unerwartet eintretenden Frost Mitte Mai eigentlich gar nicht mehr. Aber alle, die sich ihren Balkon und ihren Garten mit den eigenen Händen zu einem eigenen Zuhause mit Blüten und Duft erschaffen wollen, bleibt es doch ein kritischer Zeitpunkt. Wie schade wäre es, wenn die Geranien, Tomatensetzlinge oder der Lavendel, sorgsam mit frischer Blumenerde im Balkon oder auf der Terrasse eingepflanzt, dem späten Frost zum Opfer fallen würden.
Im Tobias-Haus glaubt man an die Eisheiligen aber auch an die Sinn- und Heimatstiftende Funktion von Pflanzen.
Ein neues Zuhause bedeutet auch, seine eigenen Pflanzen in die Erde zu setzen, sie jeden morgen zu gießen, sie wachsen und blühen zu sehen. Sich an den Farben und dem Duft zu erfreuen.
Deshalb haben wir am 19. Mai gemeinsam im Vorgarten Blumenkübel für unsere Balkone bepflanzt, mit guter, biologischer Erde und Dünger, unter fachkundlicher Anleitung unserer Betreuer und Hobbygärtnern und mit viel Freude auf einen schönen Sommer.
In einem neuen, schönen Zuhause, in dem die Blumenkästen nicht einfach schon da sind, sondern selbst angepflanzt werden.
Das macht den Unterschied.
Wenn es endlich wieder warm wird, ist eine Kugel Eis so etwas wie ein köstlicher Vorbote der schönsten Zeit des Jahres. Die Kugel kann aus der eigenen Eismaschine im Keller kommen oder man steht Schlange bei der besten Eisdiele der Stadt – jede Stadt hat „ihre” beste Eisdiele. Auch ein Eis zum Nachtisch im Restaurant oder in der Kantine ist nicht zu verachten.
Es ist aber alles kein Vergleich zu der Sensation, wenn „der Eismann” kommt, Kindheitserinnerung pur, Sommer pur, Glück pur. „Der Eismann” fuhr früher mit seiner mobilen Eisdiele (meist ein umgebautes Wohnmobil) durch Wohngebiete, in denen es kaum Infrastruktur, geschweige denn eine eigene Eisdiele gab. Die Sensation bestand darin, dass „der Eismann” immer völlig unerwartet kam, am besten an einem kochend heißen Sonntag-Nachmittag ohne Abkühlung, dafür aber mit sehr viel Langeweile.
Wie aus dem Nichts hörte man plötzlich eine Glocke läuten und alle Kinder in der Siedlung schrien wie entfesselt „Der Eismann kommt!” und rannten auf die Straße, allein oder von ihren Eltern begleitet, voller Panik, der Wagen würde wieder anfahren und auf unabsehbare Zeit verschwinden.
So eine Kugel Zitroneneis war der Inbegriff von Glück an einem heißen, trostlosen Sonntag im Sommer. Eine Kugel Zitroneneis, einfach so, aus heiterem Himmel in unserer kleinen, öden Seitenstraße.
Kein Wunder, dass sich der Eiswagen „Livotto”, der ab jetzt immer mal wieder vor dem Haupteingang des Tobias-Haus anhält, sich großer Beliebtheit bei den Bewohnern erfreut. Und die erste Kugel Eis, die „aufs Haus” ging, schmeckte nicht nur richtig gut, sondern ließ bei vielen Erinnerungen aufleben. An die Kindheit, an den Sommer, an das Glück.
Kindheitserinnerungen